1/6 Reichsthaler von 1813- Preußen unter Friedrich Wilhelm III.

Silbermünzen aus der Zeit des frühen 19. Jahrhunderts gehören zu den faszinierendsten Funden bei der Schatzsuche mit dem Metalldetektor. Ein besonders interessantes Stück ist der 1/6 Reichsthaler von 1813, geprägt unter dem preußischen König Friedrich Wilhelm III.. Diese Münze vereint numismatische Schönheit mit einem tiefen historischen Hintergrund, denn 1813 war das Jahr der Befreiungskriege gegen Napoleon.

Wer eine solche Münze findet, hält nicht nur ein Stück Silber in den Händen, sondern auch ein echtes Zeitzeugnis aus einer Epoche, in der sich Europa neu formierte.


Der historische Hintergrund des Jahres 1813

Das Jahr 1813 ist untrennbar mit den Befreiungskriegen verbunden. Nachdem Napoleons Russlandfeldzug 1812 gescheitert war, erhob sich Preußen erneut gegen die französische Vorherrschaft. Am 17. März 1813 veröffentlichte Friedrich Wilhelm III. den berühmten „Aufruf an mein Volk“, in dem er die Bevölkerung zum Kampf gegen Frankreich aufrief.

Preußen stand damals an einem Wendepunkt: aus einem geschwächten Vasallenstaat entwickelte sich wieder ein aktiver Akteur in Europa. In dieser Zeit wurden auch zahlreiche Münzen geprägt, darunter der 1/6 Reichsthaler, der heute bei Schatzsuchern und Sammlern hohes Interesse weckt.


Merkmale des 1/6 Reichsthalers von 1813

Die Münze trägt die Aufschrift „6 Einen Reichs Thaler“, was bedeutet, dass sie den Wert von einem Sechstel Reichsthaler besaß.

Technische Daten:

  • Nominalwert: 1/6 Reichsthaler
  • Aufschrift: „6 Einen Reichs Thaler“
  • Jahrgang: 1813
  • Herrscher: Friedrich Wilhelm III., König von Preußen (1797–1840)
  • Material: Silber, meist 0,750 bis 0,900 fein
  • Gewicht: ca. 3,7–3,8 g
  • Durchmesser: ca. 22–24 mm
  • Gestaltung:
    • Vorderseite: Porträt bzw. Titel des Königs
    • Rückseite: Wertangabe und Jahreszahl, oft mit Kranzornamenten

Ein wichtiges Detail ist der Prägebuchstabe, der sich unter der Jahreszahl befindet. Er kennzeichnet die Münzstätte. In deinem Fall ist es der Buchstabe A, was für Berlin steht.


Prägestätte Berlin (A)

Die Münzstätte Berlin war im frühen 19. Jahrhundert die wichtigste Prägeanstalt Preußens. Sie prägte große Stückzahlen, sodass viele der heute erhaltenen 1/6 Reichsthaler mit dem Buchstaben A versehen sind. Dennoch sind diese Münzen durch ihr Alter und den historischen Zusammenhang sehr gefragt.

Münzen aus Berlin zeichnen sich durch eine gute Prägequalität und klare Details aus. Für Sammler ist die Berliner Prägung ein klassisches Stück, das in keiner Sammlung preußischer Münzen fehlen sollte. Auch für Schatzsucher ist es ein besonders attraktiver Fund, da er eine direkte Verbindung zur Hauptstadt des damaligen Königreichs Preußen herstellt.


Friedrich Wilhelm III. – der König von Preußen

Friedrich Wilhelm III. (1770–1840) regierte Preußen von 1797 bis 1840. Er übernahm die Regierung in einer Zeit großer politischer Umbrüche. Anfangs stand er unter dem Druck Napoleons und musste zahlreiche Gebiete abtreten. Nach Napoleons Rückschlägen in Russland entschloss er sich jedoch, Preußen wieder in die Koalition gegen Frankreich zu führen.

Seine Münzen, darunter der 1/6 Reichsthaler von 1813, spiegeln diese unruhige Epoche wider. Für Sammler und Historiker ist dies ein authentisches Zeugnis der politischen und wirtschaftlichen Lage Preußens zu Beginn des 19. Jahrhunderts.


Der Silberwert und der Sammlerwert

Die Münze besteht aus Silber, was schon damals ihren inneren Wert sicherte. Heute liegt der reine Materialwert je nach Silbergehalt bei etwa 2–3 €, doch der Sammlerwert ist in der Regel deutlich höher.

  • Stark abgenutzt: 15–25 €
  • Gute Erhaltung: 40–80 €
  • Sehr schön bis vorzüglich: 100–200 €
  • Seltene Prägestätten: können auch über 300 € erreichen

Da es sich bei deiner Münze um eine Berliner Prägung handelt, ist sie etwas häufiger als andere Varianten. Dennoch erreicht sie in guter Erhaltung problemlos einen Wert von 50 € und mehr.


Bedeutung für Schatzsucher

Für Schatzsucher, die mit dem Metalldetektor unterwegs sind, gehört ein Fund wie der 1/6 Reichsthaler zu den Höhepunkten. Silbermünzen aus dem frühen 19. Jahrhundert lassen sich meist in Gegenden finden, in denen früher rege Handels- und Militäraktivitäten stattfanden.

Gerade das Jahr 1813 ist spannend, da in dieser Zeit viele Truppenbewegungen stattfanden. Münzen gingen verloren, wurden vergraben oder schlicht vergessen. Wer heute auf solch ein Stück stößt, hält nicht nur ein Sammlerobjekt, sondern auch ein kleines Fragment Weltgeschichte in den Händen.


Tipps zur Bestimmung

Um den Fund genau einzuordnen, solltest du Folgendes prüfen:

  1. Jahreszahl: bei dir klar erkennbar „1813“.
  2. Prägebuchstabe: in diesem Fall „A“ für Berlin.
  3. Erhaltungszustand: je klarer Details wie Kranz, Schrift und Portrait, desto höher der Wert.
  4. Echtheit: Gewicht und Silbergehalt prüfen lassen, um Nachprägungen auszuschließen.

Eine genaue Bestimmung lohnt sich, da auch innerhalb einer Prägestätte kleine Unterschiede vorkommen können.


Fazit

Der 1/6 Reichsthaler von 1813 mit dem Prägebuchstaben A ist ein Stück Berliner Münzgeschichte und ein Zeugnis der Befreiungskriege. Er symbolisiert eine entscheidende Epoche der preußischen Geschichte, geprägt von Kriegen, politischem Wandel und dem Wiederaufstieg Preußens als europäische Macht.

Für Sammler und Schatzsucher stellt er ein begehrtes Objekt dar, das sowohl materiellen als auch historischen Wert besitzt. Wer ein solches Stück findet, hat nicht nur Glück gehabt, sondern auch einen kleinen Teil Geschichte wieder ans Licht gebracht.


Weiterführende Links

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