Alter Bronzebeschlag mit Glassteinen- ein spannender Bodenfund

Bodenfunde faszinieren seit jeher Sammler und Schatzsucher. Besonders dann, wenn sie durch aufwendige Verzierung oder ungewöhnliche Materialien auffallen. Der hier vorgestellte Fund besteht aus Bronze, ist reich mit eingefassten Steinen versehen und stammt aus dem Boden – ein Hinweis auf eine längere Liegezeit und damit ein mögliches historisches Alter.

Bei solchen Funden ist es wichtig, nicht nur die Ästhetik zu betrachten, sondern auch die Funktion und die geschichtliche Einordnung. Ein verziertes Stück wie dieses kann unterschiedliche Ursprünge haben: Schmuck, Kleidung, Möbel oder Truhen.


Erste Merkmale des Fundes

Auf den ersten Blick fällt die Patina der Bronze auf. Sie ist grünlich bis bräunlich, was auf eine längere Oxidation im Erdreich schließen lässt. Solche Patinabildungen entstehen über Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte und sind ein wichtiges Indiz für das Alter.

Die zweite Besonderheit sind die zahlreichen eingefassten Steine. Dabei dürfte es sich höchstwahrscheinlich um Glassteine oder Strasssteine handeln, da solche Materialien seit dem Mittelalter häufig zur Zierde eingesetzt wurden. In seltenen Fällen könnten es auch Halbedelsteine gewesen sein. Auffällig ist die regelmäßige Anordnung der Steine, was auf eine handwerklich präzise Herstellung hindeutet.


Mögliche Verwendung des Bronzebeschlag mit Glassteinen

Ein einzelner Bodenfund lässt sich ohne archäologischen Kontext oft nicht eindeutig zuordnen. Dennoch gibt es mehrere plausible Möglichkeiten:

1. Kleidungs- oder Gürtelbeschlag

Im Mittelalter und der frühen Neuzeit waren reich verzierte Gürtelschnallen und Zierbeschläge üblich. Bronze wurde dafür häufig verwendet, da es robust und gut formbar ist. Glassteine dienten dabei als preiswerter Ersatz für Edelsteine.

2. Schmuckelement

Ebenso könnte es sich um den Rest einer Brosche oder Spange handeln. Besonders im 15.–17. Jahrhundert waren solche Zierstücke beliebt. Sie schmückten Mäntel, Umhänge oder Kopfbedeckungen.

3. Möbel- oder Truhenbeschlag

Eine weitere Möglichkeit ist ein dekoratives Beschlagstück von Möbeln oder Truhen. Schmuckkästchen oder Wertsachenbehälter wurden oft mit bronzenen Elementen und Glasverzierungen ausgestattet, um einen repräsentativen Eindruck zu machen.


Datierung und Einordnung

Ohne archäologische Begleitung ist eine exakte Datierung schwierig. Einige Hinweise lassen sich dennoch geben:

  • Material Bronze: wurde über viele Jahrhunderte genutzt, insbesondere im Mittelalter und der Neuzeit.
  • Eingefasste Glassteine: deuten auf eine Herstellung ab dem Spätmittelalter hin, da Glasverzierungen ab dem 14. Jahrhundert weit verbreitet waren.
  • Ornamentale Form: erinnert an Renaissance- oder Barockverzierungen, also grob 16.–18. Jahrhundert.

Damit ist eine Entstehung zwischen dem späten Mittelalter und der frühen Neuzeit realistisch.


Umgang mit dem Fund

Wer einen solchen Fund macht, sollte einige Dinge beachten:

  • Nicht aggressiv reinigen: Chemikalien oder harte Bürsten können die Patina und die Fassung der Steine zerstören.
  • Trockene Lagerung: Feuchtigkeit fördert weitere Korrosion.
  • Dokumentation: Fotos vom Fundzustand, Fundort und Umfeld sind hilfreich.
  • Meldung an Fachstellen: In Deutschland und vielen anderen Ländern besteht eine Meldepflicht bei archäologisch relevanten Funden. Ansprechpartner sind Denkmalämter oder Landesarchäologen.

Bedeutung für Sammler

Auch wenn der monetäre Wert schwer einzuschätzen ist, liegt der eigentliche Reiz in der Geschichte hinter dem Fund. Solche Stücke geben einen direkten Einblick in die materielle Kultur vergangener Jahrhunderte. Für Sammler von Militaria, Schmuck oder Truhenbeschlägen ist der Fund ein attraktives Stück.


Vergleichsfunde und Literatur

Zur besseren Einordnung helfen Vergleichsfunde aus Museen und archäologischen Katalogen. Ähnliche Objekte finden sich unter anderem in:

  • Germanisches Nationalmuseum Nürnberg: Sammlung von Zierbeschlägen aus Bronze und Glassteinen (15.–17. Jahrhundert).
  • Landesmuseum Württemberg: Schmuck- und Kleidungsbeschläge aus der Renaissancezeit.
  • Online-Datenbank „Bildindex der Kunst und Architektur“: dort finden sich mehrere Schmuckbeschläge mit Glasverzierungen.

Publikationen:

  • L. J. F. Keupp: Alltagsgegenstände des Mittelalters, Darmstadt 2009.
  • B. Scholkmann: Archäologie des Mittelalters in Deutschland, Stuttgart 2016.

Diese Vergleichsfunde zeigen, dass reich verzierte Bronzebeschläge mit Glassteinen im Zeitraum zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert weit verbreitet waren.


Fazit über den Bronzebeschlag mit Glassteinen

Der vorliegende Bodenfund ist mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Bronzebeschlag mit eingefassten Glassteinen, der zwischen dem späten Mittelalter und der frühen Neuzeit hergestellt wurde. Seine genaue Funktion lässt sich nicht eindeutig klären, doch spricht vieles für eine Verwendung als Schmuck- oder Möbelbeschlag.

Solche Funde sind nicht nur für Sammler interessant, sondern haben auch archäologischen Wert, da sie Hinweise auf die Alltags- und Sachkultur vergangener Jahrhunderte liefern.


Weiterführende Links


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