Heute war perfektes Wetter für eine neue Schatzsuche mit dem Metalldetektor. Also schnappte ich mir meine Ausrüstung und machte mich auf den Weg. Schon nach kurzer Zeit meldete sich mein Detektor mit einem klaren Signal. Ich begann vorsichtig zu graben – und was ich fand, sollte sich als ein besonders spannendes Stück Geschichte herausstellen.
Eine Münze aus der Reichsstadt Aachen – 12 Heller aus dem 18. Jahrhundert
Nach vorsichtigem Säubern des Fundstücks erkannte ich die ersten Buchstaben: „REICHS STADT“. Sofort war mir klar, dass es sich um eine Münze aus einer ehemaligen Reichsstadt handeln musste. Die Zahl „XII“ deutete auf den Wert von 12 Heller hin. Die Reichsstadt Aachen prägte solche Münzen um das Jahr 1760, und sie waren damals als Kleingeld im gesamten Rheinland im Umlauf.
Hintergrund zur Münze:
- Nominal: 12 Heller
- Herkunft: Reichsstadt Aachen
- Zeitraum: ca. 1760
- Material: Kupfer oder eine Legierung mit geringem Silberanteil
- Verbreitung: Hauptsächlich im Rheinland, aber auch in benachbarten Gebieten im Umlauf
Da Aachen nur etwa 50 Kilometer von Mönchengladbach entfernt liegt, ist es nicht überraschend, dass diese Münze hier gefunden wurde. Sie wurde vermutlich von einem Händler, Bauern oder Reisenden verloren und blieb über 250 Jahre im Boden verborgen.

Bleiplombe mit Löwe und Krone – Ein Relikt des Handels
Ein weiteres interessantes Fundstück tauchte wenig später auf: eine alte Bleiplombe. Beim ersten Blick konnte man eine Krone und einen Löwen erkennen – ein vielversprechendes Detail! Solche Plomben wurden in vergangenen Jahrhunderten genutzt, um Waren oder Textilien zu versiegeln und deren Herkunft zu kennzeichnen.
Mögliche Herkunft der Plombe:
- Zoll- oder Handelsplombe: Diente zur Sicherung von Waren
- Löwe und Krone: Deuten auf eine niederländische oder herzogliche Herkunft hin (möglicherweise aus dem Herzogtum Jülich oder Preußen)
- Verbindung zu Mönchengladbach: Die Stadt war im 18. Jahrhundert ein Zentrum der Textilproduktion, daher ist es möglich, dass die Plombe mit dieser Industrie in Verbindung steht
Diese Art von Plomben war vor allem im Warenverkehr mit den Niederlanden und angrenzenden deutschen Gebieten gebräuchlich. Vielleicht stammte sie von einer Lieferung Stoffe oder anderer Handelswaren, die hier umgeschlagen wurden.
Historische Bedeutung des Fundorts Mönchengladbach
Mönchengladbach hat eine lange und bewegte Geschichte. Bereits in römischer Zeit war die Region besiedelt, und im Mittelalter entwickelte sich die Stadt zu einem bedeutenden Zentrum der Textilherstellung. Besonders im 18. Jahrhundert war Mönchengladbach wirtschaftlich stark mit den Niederlanden und den umliegenden deutschen Städten verbunden. Die gefundenen Objekte passen also perfekt in das historische Bild:
- Die 12-Heller-Münze zeigt den alltäglichen Handel und Zahlungsverkehr der damaligen Zeit.
- Die Bleiplombe deutet auf den regen Warenaustausch hin, insbesondere im Bereich der Textilien.
Solche Funde sind nicht nur spannend für uns als Sondengänger, sondern sie erzählen auch kleine, aber faszinierende Geschichten aus der Vergangenheit. Jeder einzelne Gegenstand gibt uns Hinweise darauf, wie die Menschen hier früher gelebt, gearbeitet und gehandelt haben.
Fazit – Ein erfolgreicher Tag mit dem Metalldetektor
Die Suche auf diesem neuen Feld hat sich definitiv gelohnt. Zwei interessante Funde, die nicht nur historisch wertvoll sind, sondern auch die Verbindung Mönchengladbachs zu Aachen und dem niederländischen Handel bestätigen. Solche Tage zeigen, warum die Schatzsuche mit dem Metalldetektor so spannend ist – man weiß nie, welche Geschichte man als nächstes aus dem Boden holt!
Falls du selbst mit dem Gedanken spielst, das Hobby des Sondelns auszuprobieren, solltest du immer an die gesetzlichen Bestimmungen denken und nur mit Genehmigung suchen. Wer weiß, vielleicht entdeckst du selbst bald ein Stück Geschichte!