Das Sondeln im Wald ist für viele Schatzsucher eine besondere Herausforderung – und zugleich ein Abenteuer. Abseits von Feldern und Wiesen bieten bewaldete Gebiete interessante Fundmöglichkeiten, eine besondere Atmosphäre und ein Hauch von Geschichte. Doch gerade im Wald gelten klare rechtliche Regeln, und das Gelände verlangt dem Sondengänger einiges ab. Wer hier sucht, sollte gut vorbereitet sein und wissen, worauf es ankommt.
Was macht den Wald als Suchgebiet so interessant?
Wälder wurden über Jahrhunderte hinweg intensiv genutzt. Alte Handels- und Hohlwege durchzogen die Landschaft, Grenzmarkierungen und Fluchtorte sind in vielen Regionen noch heute auffindbar. Besonders in Kriegszeiten – etwa im Zweiten Weltkrieg – dienten Wälder als Verstecke, Lagerstätten oder Notrouten. Hier kann man auf Relikte stoßen, die von dieser bewegten Vergangenheit zeugen: Knöpfe, Münzen, Werkzeuge, Patronenhülsen oder auch Forstmarkierungen. Die Kombination aus Geschichte und Natur macht den Reiz aus.
Ein weiterer Vorteil: In vielen Waldgebieten ist die Fläche weniger von aktueller landwirtschaftlicher Nutzung betroffen. Die Bodenschichtung ist dadurch häufig weniger gestört, was bessere Fundlagen ermöglicht.
Rechtliche Grundlagen beim Sondeln im Wald
Das wichtigste vorweg: Nur weil ein Wald betreten werden darf, heißt das nicht, dass dort auch legal sondiert werden darf. Jeder Wald hat einen Eigentümer – das kann der Staat, eine Gemeinde oder eine Privatperson sein.
Ohne ausdrückliche Erlaubnis des Besitzers darf dort nicht mit dem Metalldetektor gesucht werden. Hinzu kommt: In nahezu allen Bundesländern ist eine sogenannte Nachforschungsgenehmigung (NFG) erforderlich, wenn die Suche auf historische Objekte abzielt. Diese wird von den zuständigen Landesdenkmalämtern vergeben.
Besonders wichtig ist dies in Bereichen mit Bodendenkmälern – dort ist das Sondeln ohne Genehmigung sogar strafbar.
Tipp: Immer schriftliche Genehmigungen einholen. Ansprechpartner sind oft Forstämter, Gemeindeverwaltungen und die Denkmalschutzbehörde des jeweiligen Bundeslandes.
Hilfreiche Links zur Genehmigung:
- blfd.bayern.de (Bayern)
- denkmalpflege-bw.de (Baden-Württemberg)
- Landesamt für Archäologie Sachsen – sachsen.de
Vorbereitung auf den Wald-Sondelgang
Waldgebiete sind oft unwegsam. Eine gute Vorbereitung schützt vor Überraschungen:
- Topografische Karten oder historische Waldkarten helfen bei der Planung.
- GPS-Gerät oder Smartphone-Apps mit Trackfunktion ermöglichen die Routenverfolgung.
- Insektenschutz, wetterfeste Kleidung und Zeckenkontrolle sind Pflicht.
- Stabile Grabungswerkzeuge mit kleinem Arbeitsradius (z. B. Grabungsmesser oder schmaler Spaten) vermeiden große Flurschäden.
- Eine Trinkflasche, Ersatzbatterien und Mülltüten für gefundene Abfälle gehören zur Grundausstattung.
Welche Funde sind im Wald typisch?
Wälder bergen eine ganz eigene Vielfalt an möglichen Funden:
- Historische Münzen: meist aus Kupfer oder Silber, gelegentlich aus Bronze
- Knöpfe, Schnallen, Gürtelschnallen aus verschiedenen Epochen
- Militaria: Patronenhülsen, Granatsplitter, Erkennungsmarken
- Werkzeuge oder Ackergeräte aus Eisen
- Bleiplomben und alte Forstmarken
Die Bodenbeschaffenheit spielt eine große Rolle: Saurer Waldboden greift Metall an, sodass viele Funde stark korrodiert sind. Eisen ist oft schwer zu bestimmen, während Kupferlegierungen sich besser halten.
Tipps für sicheres und rücksichtsvolles Sondeln
Ein respektvoller Umgang mit Natur und Geschichte ist die Grundlage für jedes Hobby-Sondeln:
- Keine Grabungen bei Regen oder starker Nässe: Der Boden wird unnötig geschädigt
- Gruben sofort sorgfältig verschließen und Waldboden wieder andrücken
- Kein Müll zurücklassen – Fundstellen immer sauberer verlassen als vorgefunden
- Wurzeln und Tierbauten meiden, ebenso Pilzansiedlungen
- Nach Möglichkeit Forstmitarbeiter informieren, falls regelmäßig im selben Gebiet gesucht wird
Dokumentation und Fundmeldung
Sorgfältige Dokumentation ist nicht nur sinnvoll, sondern auch oft Pflicht:
- Fundort mit GPS-Koordinaten und Fotos festhalten
- Skizze oder Beschreibung zur Lage (z. B. 10 m nördlich eines Waldwegs)
- Verdächtige Objekte (z. B. Munition) nicht bewegen! Sofort Polizei oder Kampfmittelbeseitigungsdienst informieren
- Historisch relevante Funde können dem zuständigen Landesamt für Denkmalpflege gemeldet werden
Fazit
Sondeln im Wald ist eine spannende Reise in die Vergangenheit – aber kein Freifahrtschein für unreguliertes Graben. Wer sich mit den Gesetzen vertraut macht, sich gut vorbereitet und rücksichtsvoll vorgeht, wird nicht nur legale Funde machen, sondern auch die Natur erhalten. Und vielleicht schlummert direkt hinter dem nächsten Baum ein Fundstück, das eine Geschichte erzählen kann.
Weiterführende Links:
- Schatzregal in Bayern: Was du als Sondengänger wissen müssen
- Fragen und Antworten zum Thema: Metalldetektor- Schatzsuche
- Meine Metalldetektoren XP – Nokta – Garrett
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