Französischer Uniformknopf des 49. Regiments

Bodenfunde erzählen oft faszinierende Geschichten. Besonders Uniformknöpfe sind stille Zeugen vergangener Kriege und Konflikte. Mein jüngster Fund in Mönchengladbach ist ein besonders interessantes Stück: Ein französischer Uniformknopf mit der Zahl „49“, der wahrscheinlich vom 49. Régiment d’Infanterie de Ligne stammt. Doch aus welcher Zeit stammt er? Ist er ein Relikt der Napoleonischen Kriege oder doch aus dem Ersten Weltkrieg? In diesem Beitrag werde ich die Geschichte des Regiments beleuchten und die möglichen Hintergründe meines Fundes erklären.


Das 49. Régiment d’Infanterie de Ligne: Ein Überblick

Das 49. Linien-Infanterieregiment der französischen Armee hat eine lange Geschichte, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht. Es kämpfte in vielen bedeutenden Schlachten, insbesondere in der Zeit der Französischen Revolution, unter Napoleon Bonaparte und im Ersten Weltkrieg.

Frühe Geschichte und Napoleonische Kriege (1791–1815)

Das Regiment wurde ursprünglich 1647 als Régiment de Vintimille gegründet und 1791 in das 49. Régiment d’Infanterie de Ligne umbenannt. Während der Französischen Revolutionskriege nahm es an mehreren wichtigen Kämpfen teil:

  • 1792: Schlachten bei Mons, Bavay und Jemappes
  • 1794: Belagerung von Maastricht
  • 1796: Kämpfe bei Würzburg, Nassau und Weilburg
  • 1799: Schlacht bei Bergen

Während der Napoleonischen Kriege (1799–1815) war das Regiment Teil der Grande Armée und kämpfte an verschiedenen europäischen Kriegsschauplätzen.

Erster Weltkrieg (1914–1918) und Verbindung zu Mönchengladbach

Nach der Niederlage Napoleons und der Restauration der Monarchie wurde das Regiment 1820 erneut aufgestellt. Doch eine besonders spannende Periode in der Geschichte des 49. Infanterieregiments ist der Erste Weltkrieg.

1914 wurde das Regiment in Lothringen stationiert und kämpfte an der Westfront in den Schlachten von Charleroi, Guise und der Marne. Es ist gut möglich, dass es später in der Nähe von deutschen Stellungen operierte. Hier kommt der Fundort Mönchengladbach ins Spiel.


Der Fund: Ein Uniformknopf des 49. Infanterieregiments in Mönchengladbach

Der von mir gefundene Knopf zeigt die deutlich erkennbare Zahl „49“ – ein eindeutiger Hinweis darauf, dass er zur Uniform eines Soldaten des 49. Régiment d’Infanterie de Ligne gehörte. Doch wie gelangte er nach Mönchengladbach? Es gibt mehrere plausible Erklärungen.

1. Kriegsgefangenenlager in Mönchengladbach

Während des Ersten Weltkriegs gab es in Deutschland zahlreiche Kriegsgefangenenlager. Falls sich eines davon in oder in der Nähe von Mönchengladbach befand, könnte ein französischer Soldat des 49. Regiments dort interniert gewesen sein. Während oder nach dem Krieg könnten Uniformteile entsorgt worden sein, wodurch der Knopf in den Boden gelangte.

2. Kämpfe oder Truppenbewegungen in der Nähe

Mönchengladbach liegt im Westen Deutschlands, unweit der damaligen Kriegsfront. Sollte das 49. Regiment in einem späteren Stadium des Krieges in der Region aktiv gewesen sein, könnte ein Soldat seinen Knopf bei Gefechten oder auf einem Marsch verloren haben.

3. Nachkriegs-Recycling und Sammlerstücke

Nach dem Krieg wurden viele Uniformreste weiterverwendet oder entsorgt. Es ist ebenfalls möglich, dass der Knopf erst nachträglich durch einen Sammler oder Historiker in die Gegend gelangte.


Material und Datierung des Knopfes

Ein wichtiger Hinweis auf das genaue Alter des Knopfes ist das Material. Typische französische Uniformknöpfe wurden aus Messing oder Kupfer gefertigt.

  • Napoleonische Knöpfe (1800–1815): Oft verziert, manchmal mit zusätzlichem Emblem.
  • Erste-Weltkriegs-Knöpfe (1914–1918): Schlichter, oft mit klarer Zahlenprägung.

Der Zustand des Knopfes, seine Patina und die Art der Prägung könnten helfen, das genaue Alter einzugrenzen. Falls sich noch Reste der Rückseite erhalten haben, wäre eine Herstellerprägung ein weiteres Indiz.


Reinigung und Konservierung des Fundes

Falls du selbst einen solchen Knopf findest, solltest du ihn vorsichtig reinigen, um historische Details nicht zu beschädigen. Hier einige Tipps zur schonenden Reinigung:

  1. Trockenreinigung: Eine weiche Zahnbürste oder ein Holzstäbchen hilft, lose Erde zu entfernen.
  2. Sanfte Nassreinigung: Ein Bad in destilliertem Wasser mit etwas milder Seife kann weitere Schmutzreste lösen.
  3. Erhaltung: Nach dem Trocknen kann ein säurefreier Schutzlack oder Mikrokristallwachs helfen, den Knopf vor weiterer Korrosion zu schützen.

Fazit: Ein Stück Militärgeschichte aus Mönchengladbach

Mein Fund eines Uniformknopfes des 49. französischen Infanterieregiments in Mönchengladbach ist ein spannendes Relikt aus der Vergangenheit. Während er zunächst aus der Napoleonischen Ära stammen könnte, sprechen viele Hinweise für eine Herkunft aus dem Ersten Weltkrieg.

Die Geschichte des 49. Régiment d’Infanterie de Ligne ist eng mit den großen Kriegen Frankreichs verbunden, von der Revolutionszeit bis zu den Schlachten des Ersten Weltkriegs. Dass ein Teil dieser Geschichte nun in Mönchengladbach gefunden wurde, zeigt einmal mehr, wie viel Historie sich unter unseren Füßen verbirgt.


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