Schuhschnallen waren im 17. und 18. Jahrhundert nicht nur ein praktisches Element, sondern auch ein Zeichen von Status und Modebewusstsein. Wer damals elegant gekleidet sein wollte, trug aufwendig verzierte Schuhschnallen aus Metall. In diesem Beitrag erfährst du mehr über die Geschichte, das Design und die Bedeutung dieser besonderen Fundstücke.
Die Geschichte der Schuhschnallen
Schuhschnallen kamen im späten 17. Jahrhundert in Mode und ersetzten langsam die vorher üblichen Lederriemen und Schnüre zur Befestigung von Schuhen. Vor allem in der Barockzeit (ca. 1650–1750) und der Rokokozeit (ca. 1720–1800) waren sie fester Bestandteil der Herren- und Damenschuhe. Besonders in der wohlhabenden Gesellschaftsschicht galten kunstvoll gestaltete Schnallen als modisches Accessoire.
Während des 18. Jahrhunderts wurden Schuhschnallen immer prächtiger. Wohlhabende Menschen ließen sich Schnallen aus Silber, Gold oder mit Edelsteinen besetzt anfertigen. Aber auch einfachere Versionen aus Messing oder Bronze waren weit verbreitet. Erst um 1800 gerieten sie aus der Mode, als Schnürverschlüsse und Stiefel aufkamen.
Merkmale alter Schuhschnallen
1. Material und Verarbeitung
Die meisten historischen Schuhschnallen bestanden aus:
- Messing oder Bronze – diese Materialien waren langlebig und preiswert.
- Silber oder vergoldetem Metall – für wohlhabende Träger oft mit Gravuren oder Edelsteinen verziert.
- Eisen oder Zinn – seltener, oft bei militärischen Uniformen genutzt.
Viele Schnallen wurden zusätzlich mit Ziselierungen, Gravuren oder kleinen Dekorelementen versehen.
2. Formen und Größen
Schuhschnallen hatten verschiedene Formen:
- Rechteckig oder oval – am häufigsten genutzt.
- Rund oder geschwungen – besonders bei Rokoko-Schnallen beliebt.
- Breite Varianten – für Herren, oft mit auffälligen Verzierungen.
- Schmalere Modelle – für Damen, oft feiner gearbeitet.
3. Schließmechanismus
Schuhschnallen hatten meist eine Mittelleiste mit einem Schließmechanismus, der den Lederriemen der Schuhe sicher hielt. Einige Schnallen besaßen zusätzlich einen drehbaren Bügel oder einen Klappmechanismus.

Bild: Mattheus Verheyden, Public domain, via Wikimedia Commons
Bedeutung und Verwendung
Schuhschnallen waren nicht nur funktional, sondern auch ein Statussymbol. Besonders im 18. Jahrhundert gehörten sie zur Mode der Oberschicht. Reiche Adlige trugen oft Schnallen mit Edelsteinen oder aufwendigen Gravuren, während einfachere Bürger Varianten aus Bronze oder Messing verwendeten.
In militärischen Uniformen wurden Schuhschnallen ebenfalls eingesetzt, oft in einfacherer Ausführung aus Eisen oder Zinn.
Fundstücke und Erhaltung
Alte Schuhschnallen sind heute begehrte Sammlerstücke und häufige Metalldetektor-Funde. Besonders gut erhaltene Exemplare mit Dekor oder Inschriften sind wertvoll für Historiker und Sammler.
Pflege und Reinigung von historischen Schuhschnallen
- Keine aggressive Reinigung – Patina sollte erhalten bleiben.
- Weiche Bürsten und destilliertes Wasser – um Schmutz vorsichtig zu entfernen.
- Kein Polieren mit Chemikalien – da dies die historische Oberfläche zerstören kann.
Schuhschnallen aus dem 17. und 18. Jahrhundert sind faszinierende Zeugnisse der Modegeschichte. Sie zeigen nicht nur den modischen Wandel, sondern auch die sozialen Unterschiede vergangener Jahrhunderte. Wer heute eine solche Schnalle findet oder besitzt, hält ein echtes Stück Geschichte in den Händen.