Die Geschichte des Römischen Reiches ist untrennbar mit den Kaisern verbunden, die über Jahrhunderte hinweg die Geschicke des Reiches lenkten. Von Augustus, dem ersten Kaiser, bis zu Romulus Augustulus, dem letzten Kaiser des Weströmischen Reiches, prägen zahlreiche Persönlichkeiten und Epochen das Bild dieser Herrscher.
Der Beginn des Prinzipats: Augustus (27 v. Chr. – 14 n. Chr.)
Die Zeit zwischen 27 v. Chr. und 14 n. Chr. markiert den Beginn des Römischen Kaiserreichs unter Augustus. Diese Periode war geprägt von politischer Stabilität, administrativen Reformen und der Etablierung der Prinzipats Verfassung, die Rom von der Republik in eine Monarchie überführte.
1. Augustus (27 v. Chr. – 14 n. Chr.)
Hintergrund
- Geboren als Gaius Octavius im Jahr 63 v. Chr.
- Adoptivsohn und Erbe von Julius Caesar.
- Nach Caesars Ermordung formte er mit Marcus Antonius und Lepidus das Zweite Triumvirat, das die Gegner Caesars bekämpfte.
Aufstieg zur Macht
- Die Schlacht von Actium (31 v. Chr.) gegen Marcus Antonius und Kleopatra sicherte Octavian die alleinige Herrschaft.
- 27 v. Chr. erhielt er vom Senat den Titel „Augustus“ (der Erhabene) und wurde offiziell zum ersten römischen Kaiser.
Regierungszeit
- Politische Reformen: Augustus etablierte die Prinzipats Verfassung, in der er nominell Macht mit dem Senat teilte, praktisch jedoch die Kontrolle über die wichtigsten Ämter und Provinzen innehatte.
- Militärische Errungenschaften: Sicherung der Grenzen und Expansion in Gebieten wie Ägypten, dem heutigen Spanien, und Teilen Mitteleuropas. Die Niederlage in der Varusschlacht (9 n. Chr.) markierte jedoch das Ende der Expansion nach Germanien.
- Frieden und Ordnung: Augustus schuf die sogenannte Pax Romana, eine lange Phase relativer Stabilität und wirtschaftlichen Wachstums.
- Kulturelle Blütezeit: Förderung von Kunst, Architektur und Literatur. Dichter wie Vergil, Horaz und Ovid erlebten unter ihm ihre Hochphase.
Verwaltung und Gesellschaft
- Einführung eines stehenden Heeres und der Prätorianergarde als kaiserliche Leibgarde.
- Reorganisation der Provinzen: Provinzen wurden in senatorische und kaiserliche unterteilt.
- Verbesserung der Infrastruktur, darunter Straßen, Aquädukte und öffentliche Gebäude.
Persönliches Leben und Nachfolge
- Ehe mit Livia Drusilla, die großen Einfluss auf die Politik nahm.
- Seine Nachfolgepläne waren von Herausforderungen geprägt, da mehrere designierte Erben (z. B. Agrippa, Gaius und Lucius Caesar) vorzeitig starben.
- Schließlich wurde sein Stiefsohn Tiberius als Nachfolger eingesetzt.
Die Herrscher des Römischen Weltreichs von 14–68 n. Chr.
Die Zeit von 14 bis 68 n. Chr. umfasst die Herrschaft der ersten fünf Kaiser des Römischen Reichs nach Augustus. Diese Periode wird häufig als die „julisch-claudische Dynastie“ bezeichnet. Sie war geprägt von Stabilität, aber auch politischer Intrigen, familiären Konflikten und einer zunehmenden Ausweitung der kaiserlichen Macht.
1. Tiberius (14–37 n. Chr.)
Regierungszeit
- Nachfolger von Augustus und sein Stiefsohn.
- Begann mit einer effektiven und stabilen Regierung, doch später wurde seine Herrschaft von Misstrauen und Paranoia geprägt.
- Verließ Rom 26 n. Chr. und regierte von Capri aus.
- Einführung von Prozessen wegen Majestätsbeleidigung (Verschwörungstheorien und Verfolgung von Gegnern).
Außenpolitik
- Erfolgreiche Verteidigung der Grenzen, besonders am Rhein und in Kleinasien.
- Vermied kostspielige Kriege, was zu einer stabilen wirtschaftlichen Lage beitrug.
Ende der Herrschaft
- Seine letzten Jahre waren geprägt von politischer Instabilität, da er zunehmend die Regierungsgeschäfte an seinen Präfekten Sejanus delegierte, der schließlich hingerichtet wurde.
2. Caligula (37–41 n. Chr.)
Regierungszeit
- Voller Name: Gaius Julius Caesar Augustus Germanicus.
- Anfänglich beliebt durch großzügige Maßnahmen wie Steuererleichterungen und Spiele.
- Nach einer schweren Krankheit 37/38 n. Chr. zeigte er zunehmend tyrannisches Verhalten.
Skandale und Konflikte
- Verschwendung staatlicher Gelder für extravagante Projekte.
- Einführung seltsamer Maßnahmen, darunter die Behauptung, er sei ein Gott.
- Konflikte mit dem Senat und Versuche, diesen zu entmachten.
Ende der Herrschaft
- Ermordet 41 n. Chr. durch eine Verschwörung von Prätorianern und Senatoren.
3. Claudius (41–54 n. Chr.)
Regierungszeit
- Unerwartet von der Prätorianergarde zum Kaiser ausgerufen, nachdem Caligula ermordet wurde.
- Trotz anfänglicher Zweifel erwies er sich als fähiger Verwalter.
Errungenschaften
- Erweiterung des Reiches durch die Eroberung Britanniens.
- Förderung öffentlicher Arbeiten wie Aquädukte, Straßen und Häfen.
- Verbesserung der Verwaltung, darunter die Einführung von kaiserlichen Sekretären.
Persönliches Leben
- Mehrere Ehen; seine letzte Frau Agrippina die Jüngere setzte ihren Sohn Nero als Nachfolger durch.
Ende der Herrschaft
- Wahrscheinlich von Agrippina vergiftet, um Nero an die Macht zu bringen.
4. Nero (54–68 n. Chr.)
Regierungszeit
- Letzter Kaiser der julisch-claudischen Dynastie.
- Begann vielversprechend unter der Leitung von Beratern wie Seneca und Burrus.
Wichtige Ereignisse
- 64 n. Chr. brannte Rom, was den Verdacht erregte, dass Nero das Feuer gelegt haben könnte. Er machte jedoch die Christen verantwortlich und begann eine Verfolgung.
- Großzügige Bauprojekte, darunter der Bau des Domus Aurea (goldenes Haus).
- Förderung von Kunst und Kultur, aber auch Verschwendung staatlicher Ressourcen.
Konflikte und Ende der Herrschaft
- Spannungen mit dem Senat und den Provinzen führten zu Aufständen.
- Verlor die Unterstützung der Prätorianergarde und des Senats.
- 68 n. Chr. beging Nero Selbstmord, nachdem er vom Senat zum Staatsfeind erklärt worden war.
Die Kaiser von 14 bis 68 n. Chr.
Die Kaiser von 14 bis 68 n. Chr. prägten die frühe Kaiserzeit mit einem Wechselspiel aus Stabilität und Tyrannei. Während Tiberius und Claudius eine solide Verwaltung zeigten, waren Caligula und Nero durch Exzesse und politische Instabilität bekannt.
Die Kaiser und Lenker Roms von 69–96 n. Chr.
Die Zeit von 69 bis 96 n. Chr. markiert eine turbulente Phase des Römischen Reiches. Sie begann mit dem Vierkaiserjahr 69 n. Chr. und endete mit der flavischen Dynastie. Diese Periode brachte politische Instabilität, aber auch eine Konsolidierung und Reformen.
Das Vierkaiserjahr (69 n. Chr.)
1. Galba (68–69 n. Chr.)
- Nachfolger Neros, erhoben von den Truppen in Spanien.
- Sparmaßnahmen und politische Ungeschicklichkeit machten ihn beim Volk und den Soldaten unbeliebt.
- Ermordet von den Prätorianern, die ihn durch Otho ersetzten.
2. Otho (69 n. Chr.)
- Übernahm die Macht durch eine Palastrevolte.
- Regierte nur drei Monate.
- Verlor die entscheidende Schlacht gegen Vitellius bei Bedriacum und beging Selbstmord.
3. Vitellius (69 n. Chr.)
- Von den Legionen am Rhein zum Kaiser ausgerufen.
- Luxuriöser Lebensstil und Misswirtschaft.
- Besiegt und getötet durch die Truppen Vespasians.
4. Vespasian (69–79 n. Chr.)
- Begründer der flavischen Dynastie.
- Stabilisierte das Reich nach den Wirren des Vierkaiserjahres.
Die Flavische Dynastie (69–96 n. Chr.)
5. Vespasian (69–79 n. Chr.)
Regierungszeit
- Konsolidierte die Finanzen des Reiches durch Steuerreformen und die Einführung neuer Abgaben.
- Begann den Bau des Kolosseums (Amphitheatrum Flavium).
- Unterdrückte den jüdischen Aufstand in Judäa; sein Sohn Titus zerstörte den Tempel in Jerusalem.
Errungenschaften
- Erneuerung der Infrastruktur und Förderung der Provinzen.
- Einführung eines effizienteren Verwaltungsapparats.
6. Titus (79–81 n. Chr.)
Regierungszeit
- Bekannt für seine Wohltätigkeit nach drei Katastrophen: dem Vesuvausbruch (79 n. Chr.), einem großen Brand in Rom und einer Seuche.
- Vollendete das Kolosseum und weihte es mit 100-tägigen Spielen ein.
Persönliche Beliebtheit
- Obwohl seine Amtszeit kurz war, galt er als einer der beliebtesten Kaiser.
7. Domitian (81–96 n. Chr.)
Regierungszeit
- Zentralisierte die Macht und führte sich zunehmend autokratisch.
- Erhöhte Soldzahlungen und verbesserte die Befestigungen entlang der Grenzen (z. B. der Limes in Germanien).
- Unternahm erfolgreiche Feldzüge gegen die Daker und andere Stämme.
Konflikte und Ende
- Sein Regierungsstil führte zu Spannungen mit dem Senat.
- 96 n. Chr. wurde er in einer Palastverschwörung ermordet, womit die flavische Dynastie endete.
Die Jahre 69 bis 96 n. Chr.
Die Jahre 69 bis 96 n. Chr. waren eine Periode des Übergangs vom Chaos des Vierkaiserjahres zu einer Phase der Stabilisierung unter der flavischen Dynastie. Vespasian, Titus und Domitian konsolidierten das Reich, obwohl Domitians autokratische Tendenzen schließlich zu seinem Sturz führten.
Die Kaiser des antiken Roms von 96–180 n. Chr.
Die Periode von 96 bis 180 n. Chr. wird als das Zeitalter der Adoptivkaiser bezeichnet und gilt als eine der stabilsten und erfolgreichsten Epochen des Römischen Reiches. Diese Kaiser wurden aufgrund ihrer Fähigkeiten und nicht aufgrund familiärer Bindungen ausgewählt, was zu einer effizienten und gut geführten Regierung führte.
1. Nerva (96–98 n. Chr.)
Regierungszeit
- Kam nach der Ermordung Domitians auf den Thron, eingesetzt durch den Senat.
- Beruhigte das Reich nach der autokratischen Herrschaft Domitians.
- Einführung sozialer Reformen, darunter die Unterstützung armer Kinder (alimenta).
- Adoptiert Trajan als Nachfolger, um die Nachfolgefrage zu klären und die Loyalität der Armee zu sichern.
Bedeutung
- Begründer der Tradition der Adoption fähiger Nachfolger.
2. Trajan (98–117 n. Chr.)
Regierungszeit
- Einer der bedeutendsten Kaiser Roms; als Optimus Princeps („bester Herrscher“) bezeichnet.
- Erweitere das Reich auf seine größte Ausdehnung.
Wichtige Errungenschaften
- Militärische Siege: Eroberung Dakiens (101–106 n. Chr.), Annexion von Arabien und erfolgreicher Krieg gegen das Partherreich.
- Bauprojekte: Errichtete die Trajanssäule, das Trajansforum und den Trajansmarkt in Rom.
- Förderung der Infrastruktur, darunter Straßen und Aquädukte.
Vermächtnis
- Bekannt für seine gerechte Herrschaft und Förderung von Handel und Wirtschaft.
3. Hadrian (117–138 n. Chr.)
Regierungszeit
- Trajans Nachfolger und entfernt mit ihm verwandt.
- Konsolidierte das Reich und zog sich aus weniger stabilen Gebieten wie Mesopotamien zurück.
Wichtige Projekte
- Bau des Hadrianswalls in Britannien.
- Förderung der Künste und Architektur, darunter die Vollendung des Pantheons und der Villa Adriana.
- Bereiste das gesamte Reich, um die Provinzen zu inspizieren.
Innenpolitik
- Einführung von Reformen zur Verbesserung der Verwaltung und des Militärs.
4. Antoninus Pius (138–161 n. Chr.)
Regierungszeit
- Friedvolle und stabile Herrschaft, geprägt von innerer Konsolidierung.
- Bekannt für seine Loyalität zum Senat und seine gerechte Verwaltung.
Wichtige Maßnahmen
- Förderung von Rechtsreformen und Verbesserung der Infrastruktur.
- Erbaute den Antoninuswall in Schottland.
- Seine Herrschaft gilt als „goldenes Zeitalter“ der Stabilität.
5. Marcus Aurelius (161–180 n. Chr.)
Regierungszeit
- Philosophischer Kaiser und Mitautor der Meditationen, einer der bedeutendsten Schriften der Antike.
- Regierte zunächst gemeinsam mit Lucius Verus (161–169 n. Chr.).
Herausforderungen
- Militärische Konflikte: Abwehr von germanischen Stämmen an der Donau (Markomannenkriege) und Kämpfe gegen das Partherreich.
- Seuchen: Die Antoninische Pest, die das Reich wirtschaftlich und demografisch belastete.
Bedeutung
- Verkörperte den Idealtyp eines Philosophenkönigs.
- Starb 180 n. Chr. während eines Feldzugs und setzte seinen Sohn Commodus als Nachfolger ein, was die Tradition der Adoptivkaiser beendete.
Einer Phase des Wachstums und der Stabilität
Die Kaiser von 96 bis 180 n. Chr. regierten in einer Phase des Wachstums und der Stabilität. Diese Herrscher legten besonderen Wert auf die Förderung von Infrastruktur, Recht und Ordnung und wurden von späteren Generationen oft als Idealbeispiele für gerechte und kluge Herrschaft angesehen.
Die Imperatoren des antiken Rom von 180–270 n. Chr.
Die Zeit von 180 bis 270 n. Chr. war geprägt von einem Übergang von Stabilität zu einer Phase der Unsicherheit und Krisen. Diese Epoche begann mit der Herrschaft des Commodus und endete in der Krise des 3. Jahrhunderts, einer Zeit politischer Instabilität, Wirtschaftskrisen und militärischer Bedrohungen.
1. Commodus (180–192 n. Chr.)
- Sohn von Marcus Aurelius.
- Verließ die philosophischen Ideale seines Vaters und regierte zunehmend despotisch.
- Inszenierte sich als Gladiator und stellte eine direkte Verbindung zu Herkules her.
- Seine Misswirtschaft und Korruption führten zu einer zunehmenden Unzufriedenheit, die mit seiner Ermordung endete.
2. Pertinax (193 n. Chr.)
- Vom Senat nach dem Tod von Commodus zum Kaiser ernannt.
- Versuchte, Reformen durchzuführen, stieß aber auf Widerstand der Prätorianergarde.
- Nach nur drei Monaten regiert und von der Garde ermordet.
3. Didius Julianus (193 n. Chr.)
- Kaufte sich die Kaiserwürde bei der Prätorianergarde.
- Seine Herrschaft war kurz und endete mit seiner Hinrichtung nach nur wenigen Monaten.
4. Septimius Severus (193–211 n. Chr.)
- Begründer der Severer-Dynastie.
- Kam durch militärische Unterstützung an die Macht.
- Konsolidierte das Reich und führte erfolgreiche Feldzüge gegen Parther und in Britannien.
- Setzte die Loyalität des Heeres als Grundlage seiner Herrschaft ein.
5. Caracalla (211–217 n. Chr.)
- Bekannt für die Constitutio Antoniniana (212 n. Chr.), die allen freien Bürgern des Reiches das römische Bürgerrecht verlieh.
- Führte Feldzüge gegen Germanen und Parther, war aber auch für seine Grausamkeit berüchtigt.
- Ermordet auf einem Feldzug.
6. Macrinus (217–218 n. Chr.)
- Erster Kaiser, der nicht aus der Senatorenschicht stammte.
- Nach einem gescheiterten Feldzug gegen die Parther gestürzt und hingerichtet.
7. Elagabal (218–222 n. Chr.)
- Führte orientalische Kulte ein und entfremdete sich damit von der römischen Elite.
- Nach einer unpopulären Herrschaft von vier Jahren wurde er mit seiner Mutter ermordet.
8. Severus Alexander (222–235 n. Chr.)
- Letzter Kaiser der Severer-Dynastie.
- Versuchte, Reformen durchzuführen, war aber schwach gegenüber der wachsenden Macht des Militärs.
- Ermordet von seinen eigenen Truppen, was die Soldatenkaiser-Ära einleitete.
Die Zeit der Soldatenkaiser (235–270 n. Chr.)
Eine Phase häufig wechselnder Herrscher, die meist durch das Heer ernannt wurden.
9. Maximinus Thrax (235–238 n. Chr.)
- Erster sogenannter „Soldatenkaiser“.
- Fokus auf militärische Expansion, stieß jedoch auf innenpolitischen Widerstand.
- Ermordet nach einer Revolte.
10. Gordian I., Gordian II. (238 n. Chr.)
- Vater und Sohn, die kurzzeitig während eines Aufstands gegen Maximinus herrschten.
- Beide kamen nach wenigen Wochen ums Leben.
11. Balbinus und Pupienus (238 n. Chr.)
- Vom Senat als Kaiser eingesetzt, regierten gemeinsam, wurden aber bald durch die Prätorianergarde ermordet.
12. Gordian III. (238–244 n. Chr.)
- Kam als Jugendlicher an die Macht.
- Fiel bei einem Feldzug gegen die Perser.
13. Philippus Arabs (244–249 n. Chr.)
- Organisierte die 1000-Jahr-Feier Roms (248 n. Chr.).
- Starb in einem Bürgerkrieg gegen Decius.
14. Decius (249–251 n. Chr.)
- Führte die erste organisierte Christenverfolgung ein.
- Fiel in einer Schlacht gegen die Goten.
15. Gallus (251–253 n. Chr.)
- Verhandelte Frieden mit den Goten, was ihm den Vorwurf der Schwäche einbrachte.
- Von seinen eigenen Truppen gestürzt.
16. Valerian (253–260 n. Chr.)
- Führte Kämpfe gegen die Perser, geriet in Gefangenschaft und starb in persischer Haft.
- Erster römischer Kaiser, der in Gefangenschaft starb.
17. Gallienus (253–268 n. Chr.)
- Regierte parallel zu Valerian und führte erfolgreiche Reformen ein.
- Bekämpfte zahlreiche Usurpatoren und stabilisierte das Reich teilweise.
18. Claudius Gothicus (268–270 n. Chr.)
- Besiegte die Goten in der Schlacht bei Naissus.
- Starb an einer Seuche.
19. Quintillus (270 n. Chr.)
- Regierte nur wenige Wochen, bevor er vermutlich ermordet wurde.
Übergang von relativer Stabilität zu einer Phase ständiger Krisen.
Die Jahre 180 bis 270 n. Chr. markieren den Übergang von relativer Stabilität zu einer Phase ständiger Krisen. Der zunehmende Einfluss des Militärs, interne Machtkämpfe und externe Bedrohungen schwächten das Reich erheblich.
Die obersten Führer des Römischen Reiches von 270–305 n. Chr.
Die Jahre 270 bis 305 n. Chr. markieren eine entscheidende Phase in der Geschichte des Römischen Reiches. Diese Periode begann mit der Konsolidierung nach der Krise des 3. Jahrhunderts und führte zum Aufstieg der Tetrarchie, einem neuen Regierungssystem, das Stabilität und Reformen brachte.
1. Aurelian (270–275 n. Chr.)
Regierungszeit
- Bekannt als „Restitutor Orbis“ (Wiederhersteller der Welt).
- Bekämpfte erfolgreich innere Usurpatoren und äußere Bedrohungen.
- Rückeroberung abtrünniger Gebiete:
- Niederschlagung des gallischen Sonderreichs (271).
- Besiegung von Zenobia und Rückeroberung des Palmyrenerreichs (272).
Reformen
- Stärkung der römischen Grenzen, Bau der Aurelianischen Mauern um Rom.
- Einführung der Sol-Invictus-Verehrung als Staatskult.
- Ermordet durch eine Verschwörung innerhalb seiner eigenen Truppen.
2. Tacitus (275–276 n. Chr.)
Regierungszeit
- Vom Senat gewählt, ein ungewöhnlicher Vorgang in dieser Zeit.
- Führte erfolgreiche Feldzüge gegen germanische Stämme.
- Starb vermutlich an Krankheit oder wurde ermordet.
3. Florianus (276 n. Chr.)
- Kurze Regierungszeit von etwa drei Monaten.
- Durch eine Rebellion seines Rivalen Probus gestürzt.
4. Probus (276–282 n. Chr.)
Regierungszeit
- Militärisch erfahrener Kaiser.
- Stabilisierung der Grenzen, Bekämpfung von Germanen und inneren Usurpatoren.
- Förderung der wirtschaftlichen Erholung durch landwirtschaftliche Projekte, darunter die Wiederherstellung unbewohnter Gebiete.
Ende der Herrschaft
- Ermordet von seinen eigenen Soldaten, die sich gegen seine strengen Disziplinarmaßnahmen auflehnten.
5. Carus (282–283 n. Chr.)
- Kam durch eine Meuterei an die Macht.
- Führte erfolgreiche Feldzüge gegen die Sassaniden.
- Starb unter mysteriösen Umständen, möglicherweise durch Blitzschlag.
6. Carinus und Numerian (283–285 n. Chr.)
- Söhne von Carus, regierten gemeinsam nach seinem Tod.
- Numerian: Starb unter verdächtigen Umständen während eines Feldzugs.
- Carinus: Führte einen Bürgerkrieg gegen Diokletian und wurde 285 n. Chr. besiegt.
7. Diokletian (284–305 n. Chr.)
Regierungszeit
- Beendete die Instabilität des 3. Jahrhunderts und leitete eine Phase tiefgreifender Reformen ein.
- Einführung der Tetrarchie (293 n. Chr.):
- Teilung der Macht auf vier Herrscher, um die Verwaltung zu verbessern und Krisen effektiver zu bewältigen.
Reformen
- Verwaltung: Neuorganisation der Provinzen und Einführung fester Verwaltungsstrukturen.
- Militär: Erhöhung der Truppenstärke und Verbesserung der Grenzverteidigung.
- Wirtschaft: Einführung einer Währungsreform zur Stabilisierung der Inflation.
- Religion: Beginn der letzten großen Christenverfolgungen (303–311 n. Chr.).
Abdankung
- Diokletian trat 305 n. Chr. freiwillig zurück, ein einzigartiger Vorgang in der römischen Geschichte.
8. Maximian (286–305 n. Chr., Mitkaiser mit Diokletian)
- Wurde von Diokletian zum Mitkaiser (Augustus) ernannt, um die Westhälfte des Reiches zu regieren.
- Führte Feldzüge gegen Germanen und Usurpatoren.
- Abdankung gemeinsam mit Diokletian 305 n. Chr.
Konsolidierung nach der Krise des 3. Jahrhunderts
Die Jahre 270 bis 305 n. Chr. markierten eine Phase der Konsolidierung nach der Krise des 3. Jahrhunderts. Besonders Aurelian und Diokletian trugen dazu bei, das Reich politisch, militärisch und administrativ zu stabilisieren. Diokletians Reformen und die Einführung der Tetrarchie legten den Grundstein für die spätere Entwicklung des Reiches.
Die Kaiser des römischen Reiches von 305–395 n. Chr.
Die Jahre 305 bis 395 n. Chr. markieren eine transformative Phase des Römischen Reiches. Es war eine Zeit tiefgreifender Reformen, religiöser Veränderungen und der endgültigen Teilung des Reiches in einen West- und einen Ostteil. Diese Periode begann mit der Herrschaft der Tetrarchen und endete mit Kaiser Theodosius I., der das Christentum zur Staatsreligion machte.
Die Tetrarchen und ihre Nachfolger (305–324 n. Chr.)
1. Diokletian und Maximian (305–306 n. Chr., emeritierte Kaiser)
- Beide traten 305 n. Chr. ab, wodurch die Nachfolge an die designierten Caesares Galerius und Constantius Chlorus überging.
- Maximian kehrte später kurzzeitig zur Macht zurück, wurde jedoch von Konstantin entmachtet.
2. Constantius Chlorus (305–306 n. Chr.)
- Regierte als Augustus im Westen.
- Starb 306 n. Chr. in Britannien, was zur Ausrufung seines Sohnes Konstantin zum Kaiser führte.
3. Galerius (305–311 n. Chr.)
- Augustus im Osten und maßgeblicher Förderer der Tetrarchie.
- Bekämpfte die Christen, erlaubte jedoch auf dem Sterbebett eine Duldung.
4. Severus II. (306–307 n. Chr.)
- Augustus im Westen nach dem Tod von Constantius Chlorus.
- Durch Maxentius entmachtet und hingerichtet.
5. Maxentius (306–312 n. Chr.)
- Sohn Maximianus, von den Truppen in Rom zum Kaiser ausgerufen.
- Besiegt und getötet 312 n. Chr. von Konstantin in der Schlacht an der Milvischen Brücke.
6. Licinius (308–324 n. Chr.)
- Mitkaiser Konstantins, regierte im Osten.
- Besiegt von Konstantin in einem Bürgerkrieg.
Konstantin der Große und seine Nachfolger (324–361 n. Chr.)
7. Konstantin der Große (306–337 n. Chr.)
- Wichtige Ereignisse:
- Einführung des Christentums als bevorzugte Religion durch das Edikt von Mailand (313 n. Chr.).
- Gründung von Konstantinopel als neue Hauptstadt (330 n. Chr.).
- Einigung des Reiches nach der Beseitigung der Rivalen Maxentius und Licinius.
- Reformierte die Verwaltung und das Militär.
8. Konstantin II., Constantius II., Constans (337–350 n. Chr.)
- Nach Konstantins Tod 337 n. Chr. wurde das Reich unter seinen drei Söhnen aufgeteilt.
- Konflikte führten zur Ermordung von Konstantin II. und später von Constans.
- Constantius II. wurde 350 n. Chr. alleiniger Kaiser.
9. Constantius II. (350–361 n. Chr.)
- Führte einen Konflikt gegen Magnentius, der sich im Westen zum Kaiser erhoben hatte.
- Stabilisierte das Reich, förderte jedoch die Arianer im Christentum.
10. Julian der Apostat (361–363 n. Chr.)
- Letzter heidnischer Kaiser.
- Versuchte eine Rückkehr zu den traditionellen römischen Göttern.
- Starb während eines Feldzugs gegen die Perser.
Von Jovian bis zur endgültigen Teilung (363–395 n. Chr.)
11. Jovian (363–364 n. Chr.)
- Kurzzeitkaiser nach Julians Tod.
- Schloss einen demütigenden Frieden mit den Persern.
12. Valentinian I. und Valens (364–378 n. Chr.)
- Valentinian I.: Regierte den Westen, stärkte die Grenzen und verbesserte die Armee.
- Valens: Regierte den Osten und fiel 378 n. Chr. in der Schlacht von Adrianopel gegen die Goten.
13. Gratian (375–383 n. Chr.)
- Sohn Valentinians I., regierte im Westen.
- Unterstützte das Christentum und reduzierte den Einfluss der heidnischen Kulte.
14. Theodosius I. (379–395 n. Chr.)
- Letzter Kaiser, der über das gesamte Römische Reich herrschte.
- Wichtige Maßnahmen:
- 380 n. Chr. erklärte er das Christentum zur Staatsreligion.
- 391 n. Chr. verbot er heidnische Kulte vollständig.
- Nach seinem Tod wurde das Reich dauerhaft in Ost- und Westrom geteilt.
Das Römische Reich Wandelt sich grundlegend.
Zwischen 305 und 395 n. Chr. wandelte sich das Römische Reich grundlegend. Unter Diokletian begann eine Phase der Reformen und unter Konstantin der Große die Christianisierung des Reiches. Theodosius I. führte das Reich schließlich in eine Ära, in der das Christentum zur bestimmenden Kraft wurde, und leitete die Teilung in ein West- und ein Oströmisches Reich ein.
Die Kaiser Roms von 395–476 n. Chr.
Die Jahre 395 bis 476 n. Chr. markieren das Ende des Weströmischen Reiches. Diese Periode begann mit der endgültigen Teilung des Römischen Reiches in Ost- und Westrom und endete mit der Absetzung des letzten weströmischen Kaisers Romulus Augustulus. Während das Oströmische Reich fortbestand, verfiel der westliche Teil des Reiches unter dem Druck innerer Schwäche und äußerer Bedrohungen.
Die weströmischen Kaiser (395–476 n. Chr.)
1. Honorius (395–423 n. Chr.)
- Sohn Theodosius I. und erster Kaiser des Westens nach der Teilung.
- Regierte während der Einfälle der Goten unter Alarich, einschließlich der Plünderung Roms 410 n. Chr.
- Schwache Herrschaft unter dem Einfluss seines mächtigen Generals Stilicho, der später hingerichtet wurde.
2. Johannes (423–425 n. Chr.)
- Usurpator nach dem Tod von Honorius.
- Wurde von Truppen des oströmischen Kaisers Theodosius II. besiegt und hingerichtet.
3. Valentinian III. (425–455 n. Chr.)
- Enkel Theodosius I., kam als Kind an die Macht.
- Herrschaft geprägt von Machtkämpfen, etwa mit seinem General Aëtius.
- 451 n. Chr.: Sieg über die Hunnen unter Attila in der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern.
- 455 n. Chr. ermordet.
4. Petronius Maximus (455 n. Chr.)
- Ergriff die Macht nach dem Tod Valentinians III.
- Ermordet nach nur zwei Monaten während des Vandalen Überfalls auf Rom.
5. Avitus (455–456 n. Chr.)
- Von den Westgoten unterstützt.
- Wurde abgesetzt und starb kurz darauf.
6. Majorian (457–461 n. Chr.)
- Kompetenter Kaiser, versuchte Reformen und militärische Rückeroberungen.
- Nach einem gescheiterten Feldzug gegen die Vandalen wurde er abgesetzt und hingerichtet.
7. Libius Severus (461–465 n. Chr.)
- Von Ricimer, dem mächtigen Heermeister, eingesetzt.
- Schwache Marionettenherrschaft.
8. Anthemius (467–472 n. Chr.)
- Vom oströmischen Kaiser Leo I. unterstützt.
- Versuchte erfolglos, die Vandalen in Nordafrika zurückzudrängen.
- Wurde von Ricimer gestürzt.
9. Olybrius (472 n. Chr.)
- Marionettenkaiser von Ricimer.
- Regierte nur wenige Monate.
10. Glycerius (473–474 n. Chr.)
- Kurzzeitkaiser, wurde vom oströmischen Kaiser Nepos abgesetzt.
11. Julius Nepos (474–475 n. Chr.)
- Vom oströmischen Kaiser Leo I. eingesetzt.
- Wurde 475 n. Chr. von Orestes, einem römischen Heermeister, abgesetzt, floh aber nach Dalmatien.
12. Romulus Augustulus (475–476 n. Chr.)
- Letzter weströmischer Kaiser, ein Teenager und Sohn des Heermeisters Orestes.
- 476 n. Chr. von Odoaker, dem Anführer der germanischen Foederati, abgesetzt.
- Wurde nicht getötet, sondern ins Exil geschickt.
Die oströmischen Kaiser (395–476 n. Chr.)
Das Oströmische Reich existierte weiterhin und entwickelte sich unter einer Reihe von Kaisern weiter. Die wichtigsten Kaiser in dieser Zeit:
1. Arcadius (395–408 n. Chr.)
- Sohn Theodosius I., regierte im Osten.
- Seine Herrschaft war geprägt von Intrigen am Hof und der wachsenden Macht des Reichsverwalters Rufinus.
2. Theodosius II. (408–450 n. Chr.)
- Regent von sehr jungem Alter an.
- Berühmt für die Errichtung der Theodosianischen Mauern, die Konstantinopel vor Angriffen schützten.
- Förderung des Christentums und Erstellung des Codex Theodosianus.
3. Marcian (450–457 n. Chr.)
- Bekämpfte die Hunnen und verweigerte Tribut an Attila.
- Stärkte das Reich wirtschaftlich und militärisch.
4. Leo I. (457–474 n. Chr.)
- Der erste Kaiser, der durch den Einfluss der Isaurier auf den Thron gelangte.
- Unterstützte die westlichen Kaiser und half, die Vandalen zu bekämpfen.
5. Zeno (474–491 n. Chr.)
- Regierte nach der Absetzung des letzten weströmischen Kaisers weiter.
- Seine Herrschaft markiert den Beginn der alleinigen Existenz des Oströmischen Reiches.
Das Ende des Weströmischen Reiches
Das Weströmische Reich zerbrach 476 n. Chr. endgültig mit der Absetzung von Romulus Augustulus durch Odoaker. Die Macht ging auf die germanischen Könige über, während das Oströmische Reich (später Byzanz) weiterbestand und noch fast 1.000 Jahre lang eine dominierende Macht blieb.
Das Römische Reich hatte in seiner gesamten Geschichte (von der Gründung des Prinzipats unter Augustus 27 v. Chr. bis zum Fall des Weströmischen Reiches 476 n. Chr.) insgesamt über 80 Kaiser, je nach Zählweise und Einbeziehung von Usurpatoren.
Das Römische Kaiserreich erstreckte sich von seiner Gründung unter Augustus im Jahr 27 v. Chr. bis zum Fall des Weströmischen Reiches 476 n. Chr. und prägte über 500 Jahre die politische, kulturelle und militärische Geschichte Europas und des Mittelmeerraums. Nach Jahrhunderten des Wachstums und der Blüte führte innere Instabilität und der Druck durch äußere Feinde schließlich zur Teilung und zum Untergang des Westens, während das Oströmische Reich noch fast 1000 Jahre fortbestand.
Weiterführende Links:
- Das Römische Reich – Überblick Ein umfassender Artikel über die gesamte Geschichte des Römischen Reiches von der Republik bis zum Fall des Westens.
- Liste der römischen Kaiser Eine vollständige Übersicht aller römischen Kaiser, einschließlich Gegenkaisern und Mitregenten.
- Römische Kaiserzeit Informationen über die politische und gesellschaftliche Entwicklung in der Zeit der Kaiser.
- Fall des Weströmischen Reiches Eine detaillierte Analyse der Gründe und Ereignisse, die zum Untergang des Westens führten.
- Oströmisches Reich (Byzanz) Geschichte des östlichen Teils des Römischen Reiches, der bis 1453 fortbestand.
- Die Münzen des Römischen Reiches
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